#112 ‚Frauensport‘ – ist das nicht an sich sexistisch?

Im Tennis schwelt ein Konflikt zwischen Herren- und Frauentennis – dies, weil man die Preisgelder der Frauen auf das Niveau der Männer anheben möchte. Ich komme auf das Thema, weil es gerade wieder im Tagesanzeiger obenauf schwimmt und ich nach dem letzten versöhnlichen Artikel zum Feminismus auch wieder etwas Lust verspüre, etwas grobschlächtiger dazu zu schreiben.

Erst einmal konkret zum Tennis: Meine ad hoc Meinung ist schon, dass gleiche Leistung zu gleichem Lohn führen soll. Also soll man Preisgelder ruhig anpassen, darob aber nicht die Leistung vergessen: Die Modi der Turniere müssen ebenfalls angepasst werden (überhaupt, was soll das mit zwei verschiedenen Modi? Es wäre ja lachhaft, wenn man beim Laufsport mit zweierlei Längenmass arbeiten würde – wenn 100 m Frauensprint kürzer wäre als 100 m Männersprint). Welcher Modus nun der besser ist, das müssen Tennisexperten entscheiden – „best of five“ garantiert jedenfalls, dass es keine Zufallsgewinner gibt (über drei Sätze entscheidet oft auch Glück und Tagesform). Bedenken zur Gesundheit und Belastung der Athleten soll man dabei ernst nehmen und entsprechend gewichten.

Dann etwas allgemeiner: Wenn eine besondere Frauenklasse gewünscht ist und verkauft werden kann, dann ist natürlich jeder frei eine solche zu schaffen (und zu finanzieren). Weiterlesen